COVID-19 betrifft nicht nur die Erkrankung von LUNGE und ATEMWEGE, sondern auch alle anderen wichtigen ORGANE:

– höhere Sterblichkeit

– Herzmuskelentzündung

 

Wie mittlerweile einige internationale Studien deutlich aufzeigen konnten, wird das Herz durch eine COVID-Erkrankung schwer belastet. Darauf weisen auch die auffallend höhere Sterblichkeit von COVID-Patient:innen mit Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen sowie mit Bluthochdruck hin. In mehreren Studien wurde zudem gezeigt, dass bei Patient:innen mit schweren Verläufen häufig ein Biomarker im Blut erhöht war, der von zerstörten und sterbenden Herzmuskelzellen freigesetzt wird. Bei vielen vor der COVID-Erkrankung durchaus gesunden Patient:innen hat die Virusinfektion nachweislich eine Herzmuskelentzündung verursacht.

 

Unklar ist noch, ob COVID-19 die Schäden am Herzen selbst auslöst oder – was wahrscheinlicher ist – die von der Infektion ausgelöste Immunreaktionen für diese Schäden verantwortlich sind. 

– reduzierte Lungenfunktion

– unheilbare Lungenfibrose

 

COVID-19 ist eine Lungenerkrankung. Die Schäden an der Lunge sind teilweise so massiv, dass sogar nach einer Infektion mit COVID-19 eine der Long-COVID-Folgen eine teilweise reduzierte Lungenfunktion ist. Bei Untersuchungen von genesenen COVID-19-Patient:innen wurde beispielsweise eine milchglasartige Trübung in den Lungen festgestellt, die auf eine dauerhafte Organschädigung schließen lässt.

 

Zukünftige Studien müssen nun untersuchen, ob die Patient:innen eine Lungenfibrose entwickelt haben, bei der sich das Lungenbindegewebe entzündet. 

Dadurch kann der Sauerstoff schlechter in die Blutgefäße gelangen, die Lunge versteift, die Atmung wird oberflächlich und schnell. Atemstörungen, Atemnot und trockener Reizhusten sind die Folgen, die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab, sogar alltägliche Aktivitäten fallen schwer. Eine Lungenfibrose ist nicht heilbar, da sich die narbigen Veränderungen im Lungengewebe nicht mehr zurückbilden. Das Fortschreiten einer Lungenfibrose lässt sich aber verzögern und in manchen Fällen sogar stoppen. Voraussetzung ist, dass sie rechtzeitig erkannt wird. 

– Herzschaden, Lungenembolien, Gefäßverschlüsse

– Multiorganversagen

 

Verschiedene Untersuchungen haben mittlerweile gezeigt, dass bei einigen verstorbenen COVID-Patient:innen die gesamte Zellschicht an der Innenseite der Blut- und Lymphgefäße (Endothel) verschiedener Organe entzündet war.  

 

Daraus lässt sich schließen, dass die Viruserkrankung zu schweren Mikrozirkulationsstörungen führt, die das Herz schädigen sowie Lungenembolien und Gefäßverschlüsse im Hirn und im Darmtrakt auslösen. Als Folge kommt es zum Multiorganversagen, das oftmals zum Tod führen kann.

Eine Störung der Geschmacks- und Geruchssinne lässt sich bei über 80 Prozent der COVD-19-Patient:innen feststellen. Diese tritt bereits zu Beginn der Infektion auf und kann somit auf eine COVID-19-Erkrankung frühzeitig hinweisen – zum Unterschied zu einem normalen grippalen Infekt, der von Adenoviren ausgelöst wird, treten die Geruchs- und Geschmacksstörungen erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf. 

 

Die Beeinträchtigung der Geschmacks- und Geruchssinne führt leider auch dazu, dass das Nervensystem von dem Virus beeinträchtigt wird, da der Riechnerv von der Nasenschleimhaut durch den Schädelknochen direkt ins Gehirn führt. Somit dienen die Nervenzellen dem Virus quasi als Einfallstor ins zentrale Nervensystem.

– zerstörte Nerven im Gehirn und Rückenmark

– Epilepsie durch Hirnhautentzündung

 

Wie schwerwiegend die Hirnschäden, auch als Spätfolge, bei einer COVID-Erkrankung sein können, sogar bei Patient:innen mit leichten Symptomen, zeigen mehrere Studien aus England.

Oftmals werden diese Schädigungen nur sehr spät oder gar nicht erkannt.

Englische Neurologen diagnostizierten bei Patient:innen akute demyelinisierende Enzephalomyelitis (ADEM). Bei dieser entzündlichen Erkrankung kommt es zu einer degenerativen Zerstörung des Zentralen Nervensystems, die die Myelinscheiden der Nerven im Gehirn und Rückenmark betrifft. 

 

Auch epileptische Anfälle werden häufig bei COVID-Patient:innen beobachtet, die nach einer Hirnhautentzündung auftreten.  

Bei manchen Menschen dringt das Virus in den Hirnstamm vor und schädigt dort das Atemzentrum. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum gerade bei älteren COVID-19-Patient:innen manchmal die Atmung aussetzt, ohne dass sie vorher massive Atemprobleme durch die Lungeninfektion gehabt hätten.

– dauerhaft Dialyse notwendig

– Blutgerinnungsstörungen, Embolien in Venen und Lunge

 

Wenn COVID-19-Patient:innen mit einer Lungenentzündung beatmet werden müssen, kann dies auch die Nieren schädigen. Oft kommt es zu einem akuten Nierenversagen. Da sich bei der Lungenentzündung oftmals viel Flüssigkeit in der Lunge ansammelt, wird den Patient:innen ein Medikament verabreicht, dass dem Körper Flüssigkeit entzieht. Dadurch werden aber die Nieren weniger durchblutet und sie können ihre reinigende Aufgabe nicht mehr erfüllen. 

Bei rund einem Drittel der COVID-19-Patient:innen sind die Nieren akut so stark eingeschränkt, dass sie eine Dialyse benötigen.

 

Außerdem gerinnt das Blut bei einer schweren COVID-19-Erkrankung schneller. Dadurch können sich leicht Blutgerinnsel bilden, welche die Gefäße und eben oftmals auch die Nieren verstopfen. Auch Blutgerinnungsstörungen und Embolien in Venen und Lunge sind mögliche Folgen einer COVID-19-Erkrankung.

Bei zahlreichen Patient:innen wurden kleine Infarkte im Nierengewebe beobachtet.

– Hautausschläge

 

Deutliche Hautveränderungen wurden in mehreren Ländern bei COVID-19-Patient:innen beobachtet.

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen traten kleine dermatologische Läsionen an den Füßen auf. Diese purpurfarbenen Flecken ähneln denen von Masern, Windpocken oder Frostbeulen. An den Zehen erinnert das Hautbild meistens an Erfrierungen oder an netzartige Muster, die normalerweise durch verstopfende Blutgerinnsel in kleinen Blutgefäßen zustande kommen.

 

Zuweilen wurden aber auch Striemen, Rötungen und nesselsuchtartiger Ausschlag an anderen Körperteilen diagnostiziert.

Möglicherweise ist die bläuliche Verfärbung der Haut mit einer Störung der Blutgerinnung zu erklären, die durch das Virus ausgelöst werden könnte. 

Fest steht aber, dass COVID-19 gesundheitliche Langzeitfolgen verursachen kann. Körperliche und psychische gesundheitliche Beeinträchtigungen sind die Folgen sowie Einschränkungen in der Funktionalität und Lebensqualität.

 

Die Symptome sind sehr unterschiedlich. Sie können einzeln oder in Kombination auftreten und unterschiedlich lange andauern.